PFAS-freie Beschichtungen mausern sich zu Alleskönnern
Pressefachbericht im Jahrbuch 2025 Dichten.Kleben.Polymer.
PFAS-freie Beschichtungen mausern sich zu Alleskönnern
Moderne Gleitlacke vollbringen zwischenzeitlich Höchstleistungen, um den technischen Anforderungen und geltenden Regularien in der Dichtungstechnik gerecht werden. Der Maßstab ist hoch und neue PFAS-freie Beschichtungen versprechen, alle relevanten Kriterien gleichzeitig zu erfüllen
Beschichtungen sind aus der Dichtungswelt nicht mehr wegzudenken. Schätzungsweise zehn Prozent aller eingesetzten Elastomerdichtungen werden zwischenzeitlich mit dem Ziel beschichtet, die oftmals hohen Reibwerte und die Klebeneigung der Materialien zu verringern und den negativen Auswirkungen starker Reibung vorzubeugen. Überwiegend O-Ringe kommen in den Genuss der hauchdünnen Funktionsschichten, die ihre Oberflächeneigenschaften verbessern. Je nach Variante haften die flexiblen Gleitlacke semi-permanent oder dauerhaft auf den Bauteilen und sorgen für eine leichte Montage der Komponenten sowie geringen Abrieb im dynamischen Einsatz. Schon das erfordert eine hohe Leistungsfähigkeit der Beschichtungen, schließlich sind Elastomere und die resultierende Gummireibung sehr komplex. Wieviel Gleitlacke in Dichtungsanwendungen jedoch wirklich leisten, bleibt meistens unbeachtet oder wird stillschweigend vorausgesetzt. Denn zahlreiche technische Kriterien und Regularien stehen im Raum und die Forderung nach PFAS-Freiheit hebt nun den Maßstab ein weiteres Mal an.
Die hohe Kunst der Reibungsreduzierung
Wie anspruchsvoll allein die Reibungsreduzierung ist, zeigt der Blick auf die Dichtungswerkstoffe. Elastomere gibt es in unterschiedlichsten Varianten und beinahe für jeden Anwendungsfall und jedes Medium findet sich eine passende Rezeptur. Sie sind flexibel, vielseitig in ihrer chemischen Beständigkeit, widerstandsfähig und erreichen einen hohen Dichtheitsgrad. Elastomere weisen sowohl elastische als auch viskose Besonderheiten auf und wie bei allen viskoelastischen Materialien beeinflussen daher äußere Parameter, zum Beispiel die Bewegungsfrequenz oder Temperatur, ihre dynamisch-mechanischen Eigenschaften. Entsprechend vielschichtig zeigt sich auch die Reibung, die zwischen Dichtung und Gegenlauffläche entsteht. Daher bringt jeder Einsatzfall eine spezielle Reibproblematik mit sich und von einem leistungsfähigen Gleitlack wird erwartet, unter allen Voraussetzungen optimale Ergebnisse zu liefern. Er soll, unabhängig von Elastomertyp, Rezeptur und Einsatzbedingungen, stets haften und dauerhaft für möglichst geringe Reibwerte und Montagekräfte sorgen. Was so selbstverständlich klingt, ist lediglich mit einem passenden Lack und sorgfältigen Prozessen möglich. Denn aufgrund ihres überwiegend unpolaren Charakters und der geringen Oberflächenenergie lassen sich Elastomere ausnahmslos schlecht benetzen. Und Gleitlacke haften ohne eine professionelle Vorbehandlung nur unzureichend auf den Dichtungsoberflächen.
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