LABS HINTERGRÜNDE
LABS HINTERGRÜNDE
DIE HISTORIE
DER LACK
BENETZUNGS
STÖRUNG
Das Phänomen der Lackbenetzungsstörung hängt maßgeblich auch mit dem verwendeten Nasslacksystem, also mit der Art des Lackes, zusammen. Hier gab es in der Vergangenheit einige Entwicklungen, die zur Verstärkung der Grundproblematik der Lackbenetzungsstörung geführt haben.
Die ersten Automobil-Lacke zu Anfang des zwanzigsten Jahrhunderts waren noch aus natürlichen Zutaten hergestellt. Diese wurden um 1910 von öllöslichen Autolacken abgelöst. In den folgenden Jahren ging die Entwicklung der Autolacke aufgrund der höheren Ausbringungsmenge in der Automobilherstellung weiter, um die Verarbeitung und Haltbarkeit zu verbessern und die Trocknungszeiten zu verkürzen.
In den 80er und 90er Jahren wurden in erster Linie Zweikomponentenlacke (2-K Lacke) aus Akrylharzen, dem Bindemittel, und Isocyanat, dem Härter, zur Lackierung von Automobilkarosserien eingesetzt. Diese Lacke auf Lösemittelbasis sind gut zu verarbeiten, lange haltbar und gut beständig gegen Einflüsse von außen, wie UV-Strahlung, Kraftstoffe oder Säuren.
WASSERBASISLACK – DIE NACHTEILE
WASSERBASISLACK – DIE NACHTEILE
Wenngleich die VOC Emissionen durch die Einführung und Weiterentwicklung der Wasserbasislacke reduziert werden konnten, brachte diese Änderung in der Lackiertechnik doch einige Nachteile mit sich. Wasserbasislacke trockenen beispielsweise langsamer als die bisherigen, stark lösemittelhaltigen Lacke. Dies erfordert in der Regel eine höheren Heizleistung und damit einen höheren Energieaufwand während der Trocknungsphase.
Speziell jedoch das Problem der Lackbenetzungsstörung wurde durch die Einführung von Lacken auf Wasserbasis verschärft. Durch den geringen Anteil an flüchtigen Lösemitteln können Wasserbasislacke nur mäßig Verunreinigungen, die auf den Karosserien oder anderen Oberflächen sind, aufnehmen und lösen. Wasserbasislacke reagieren daher empfindlicher auf sämtliche Verunreinigen, die durch ihre geringe Oberflächenspannung eine gleichmäßige Benetzung mit dem flüssigen Lack stören können.
KRATER IM LACK
DURCH LACKBENETZUNGS STÖRUNG
Sind die Lacke, das Equipment oder die Oberflächen, die lackiert werden sollen, beispielsweise Autokarosserien, durch LABS (lackbenetzungsstörende Substanzen) verunreinigt, so kann der flüssige Lack beim Aufsprühen keine durchgängige Schicht bilden. An den verunreinigten Stellen, zieht sich der Lack vom Untergrund zurück, es bleiben Fehlstellen, die sogenannten Krater. Ursache für dieses Zurückziehen des Lackes ist in erster Linie die geringere Oberflächenspannung der verunreinigenden Substanz (LABS) gegenüber der des Lackes. Es muss also für eine entsprechende Sauberkeit aller Bauteilen, Substanzen und im gesamten Prozess der Lackverarbeitung gesorgt werden.